Pädagogische Grundsätze unserer Schule

Die Basis unserer pädagogischen Grundsätze ist, Lernatmosphären zu schaffen, in denen ein natürlich zweisprachiges Handeln und Ausprobieren als Lernprinzipien im Vordergrund stehen. Wir versuchen, dem Offensein, dem Wohlfühlen, Sich-Zeit-Geben und Zeit-Lassen Räume zu geben und einen respektvollen Umgang miteinander zu pflegen, der auch eine individuelle Förderung zulässt.

Immersionskonzept

Der Unterricht erfolgt paritätisch in tschechischer und deutscher Sprache. Im wöchentlichen Wechsel werden Tschechisch und Deutsch in Vormittags- und Nachmittagsblöcken unterrichtet, wobei für jeden Sprachblock eine Lehrkraft zuständig ist. So kann die Sprache ganzheitlich vermittelt werden, d.h. sie wird zum Mittel des Zwecks anderer als sprachlicher Inhalte. Die Kernfächer, d. h. Sprache, Mathematik und Sachkunde werden in beiden Sprachen unterrichtet, so dass die Lehrpläne für die Vorbereitung auf die tschechische bzw. deutsche Mittel- und Oberstufe (Gymnasium) abgedeckt werden. Die anderen Fächer werden je nach den Sprach- und Fachkenntnissen der Lehrkräfte sprachlich ausgeglichen verteilt. SchülerInnen erleben somit beide Sprachen als gleichberechtige Unterrichtssprachen in allen Unterrichtsgegenständen.

Das Prinzip der Immersion bzw. des Sprachbads besteht darin, den SchülerInnen längere Zeiteinheiten in einer Sprache anzubieten, sodass die SchülerInnen die Möglichkeit haben, sich an die Sprache zu „gewöhnen“, sich einzulassen und die Zweitsprache aktiv zu erproben. Dies ermöglicht einen Unterricht, in dem auf vielfältige Weise ausprobiert, geübt, gespielt und gefestigt werden kann. Vor allem für Kinder mit geringen deutschen bzw. tschechischen Sprachkenntnissen, ist dies von besonderer Bedeutung.

Immersiver Unterricht ermöglicht Kindern einerseits eine Weiterentwicklung in ihrer Erstsprache und andererseits ein Eintauchen in fast alltägliche Sprechsituationen in der Zweitsprache. Durch diese Methode der phasenweise Verwendung der Unterrichtssprachen werden Erfahrungen des sozialen Miteinanders in beiden Sprachen positiv erlebt.

Schwerpunkte im Schulalltag

Der erste Fokus ist das Lesen und das Leben rund um unsere Leseecke.
Mehrere Untersuchungen haben belegt, dass Lesekompetenz und Sprachkompetenz sehr eng miteinander verknüpft sind. Lesekompetenz fördert Kreativität, weckt Neugier und regt die Fantasie der Kinder an. Lesen und Vorlesen modellieren Kindern außerdem die Versprachlichung von individuellen, oft auch abstrakten Gedanken. Regelmäßige und abwechslungsreiche Lesebegegnungen wie z.B Buchvorstellungen, Lesetandems und Autoren-Vorlesungen geben Anlass zum kritischen Reflektieren und Weiterdenken und bereiten Kinder darauf vor, in einer Gemeinschaft sicher, eigenständig und selbstbewusst aufzutreten.

Der zweite Fokus sind die Künste im globalen Sinn, d.h Kunst, Sport, Tanz, Musik, aber auch Theater und die Kunst der Neuen Technologien. Kunstwerke haben die Fähigkeit, ihre Betrachter immer wieder zu überraschen und zu einer persönliche Reaktion aufzufordern. Wegen der beispielhaften Kraft der Künste, Menschen zum Handeln einzuladen, widmet unsere Schule ihr einen besonderen Stellenwert. Deswegen laden wir unsere SchülerInnen regelmäßig dazu ein, durch unterschiedliche Kunstwerke und Medien neu zu sehen, zu hören und zu lesen, im Miteinander-Tun Gedanken auszutauschen und Perspektiven zu erweitern.

Der dritte Fokus ist Mathematik, wobei wir Mathematik als Medium vermitteln wollen, nachzudenken, Probleme zu lösen und Zusammenhänge zu verstehen. Deswegen arbeiten wir insbesondere mit Mathe Forscher und Sinus Transfer Materialien sowie Materialien der Shanghai-und Singapur-Methode. Wie auch im dialogischen „Ich-Du-Wir“ Modell geht es hierbei um das Prinzip des Learning by doing und die Erkenntnis, dass Kinder durch Gespräche lernen, durch welche sie Vertrauen gewinnen, herausgearbeitete Konzepte auf eigenen und neuen Wegen auszuprobieren und anzuwenden.